Akustik – Gitarre

„Nicht schon wieder ein Gitarrenkurs“, mag der eine oder andere denken und tatsächlich ist die Fülle an Gitarrenschulen auf dem Markt so riesig, dass es dem Lernwilligen schwer fällt, aus dem Angebot eine passende Form der Instruktion für ihn auszuwählen. Umso erfreulicher ist es, dass die DVD „Akustik Gitarre“ von Heiko Koengeter und Martin Ergenzinger gar nicht in die Kerbe der landläufigen Gitarrenschulen fällt. Gleich zu Beginn der ca. einstündigen DVD erkennt man, dass sowohl die Bild wie auch Tonqualität absolut hochwertig sind. Jeder Track ist frei anwählbar und verschiedene Kameraperspektiven erlauben es, den beiden Autoren genauer auf die Finger zu schauen wobei diese in einer sehr angenehmen und symphatischen Art die Inhalte vermitteln. Ein vierseitiges Booklet sowie zwei PDF-Dateien, bestehend aus einer Stufenakkordtafel zum Transponieren und einer Transpositionsscheibe, ergänzen den Kurs. In der Einführung wird klargestellt, dass es sich hier um keinen Anfängerkurs handelt, sondern er findet seine Nische, bei denen, die bereits die Basic- Akkorde und ein paar Schlag- und Zupfmuster parat haben, allerdings ihrem Spiel durch besondere Picking- und Strumming-Techniken und Akkordvariationen einen neuen Glanz verleihen wollen. Die fünf Themen, in 22 Einzelkapitel unterteilt, sind zum einen Akkorde, wobei ganz spezielle Griffe und gitarrentypische Voicings vorgestellt werden. Im Folgekapitel geht es um Schlagtechniken und diverse Rhythmen, primär mit Plektrum, wobei anschließend in Kapitel 3 diverse Möglichkeiten des Fingerpickings angesprochen werden. Kapitel 4 geht auf das Arrangieren eines Songs mit zwei Gitarren ein und das abschließende Kapitel behandelt theoretische Themen wie z.B. das Transponieren oder Spielen mit dem Kapodaster, den man übrigens besitzen sollte, um die Inhalte gänzlich umsetzen zu können. All das wird im Detail erklärt anhand sehr gut ausgewählter Songbeispiele, die sich aus aktuellen Popsongs (z.B. „I see fire“ oder „Rollin´in the deep“ ) sowie christlicher Songs (z.B. „Hosanna“ oder „God is able“) aus der Sammlung „Das Liederbuch“ (EJW) speisen, wobei Tabulaturpassagen und Griffe im Bild eingeblendet werden. Hier muss der Zuschauer leider auf PDFs verzichten und die Pause-Taste bemühen, was meiner Meinung nach aber tatsächlich der einzige Kritikpunkt an Akustik Gitarre ist und manch einer wird darin wohl auch keine Problem finden. Alles in allem jedoch Daumen hoch für diese DVD, die bestimmt das Spiel vieler Akustikgitarristen, die das Gefühl haben, auf der Stelle zu treten, um ein paar Stufen anheben und auch vielen alten „Gitarrenhasen“ neue Ansätze schmackhaft machen kann.

Haiko Heinz