I am loved

„Gemeinsam singen. Freundschaften schließen. Talente fördern. Glauben erleben. Die Stadt verändern. „Soul Teens“ steht für eine ganzheitliche Arbeit mit Jugendlichen. Ausgelöst wurde die „Soul Teens“-Welle in Norwegen. In diesen Songs geht es um Selbstannahme, um den Wunsch dazuzugehören. Es geht darum, den Wert des Lebens zu schätzen. Und es geht um Gottes Liebe, die jedem Einzelnen gilt.“ So ist es im Beschreibungstext der zweiten Zusammenstellung der Soulteens auf der Webseite des Verlages zu lesen. Und wenn ein Projekt mit Arbeitsmaterial in die zweite Runde geht, dann ist ein Blick darauf angesagt. Wird doch damit auch deutlich, dass hier eine Arbeit erfolgreich zu laufen scheint. Was gibt es also zu sagen zu Projekt und Arbeitsmaterial.

Beginnen wir mit dem Projekt als solchem. Das ist eigentlich das gute alte Ten Sing Modell, dem ein neuer Name verpasst worden ist. Inhaltlich etwas schmalbrüstiger, da es ausschließlich um Chorarbeit geht, aber nicht weniger ambitioniert. Leider finden sich Infos dazu nicht im Material. Sowohl Liederheft, wie auch CD-Booklet sind diesbezüglich nicht nur spartanisch sondern geben schlicht keine Auskunft. Das sollte bei einem Projekt, das mit dem Zusatz „Das ganzheitliche Chor-Konzept für Jugendliche„ wirbt nicht passieren. Wenigstens eine Minimalvorstellung sollte es schon sein. Bleibt also das Arbeitsmaterial. Und das sind Lieder in Druck- und hörbarer Form. Wer sich jetzt neue Lieder erwartet hat, wird zunächst auch enttäuscht. Hier wird eine Compilation unterschiedlicher Autoren oder Autorengespanne angeboten. Da sind deutsche Autoren wie Danny Plett oder die Macher von nu company wie Andreas Hausammann, Olaf Maas u.a., genauso zu finden wie Material von Hans-Christian Jochimsen und Joakim Arenius, um nur einige zu nennen. Das ist klug zusammengestellt, hat aber auch Schwächen. Auffällig sind u.a. die großen Unterschiede bei den Schwierigkeitsgraden der Stücke. Das sollte man im Prinzip als positive Herausforderung sehen. Allerdings ist mit „I am loved“, das dieser Produktion den Namen gegeben hat, die Latte so hochgelegt, das auch ein ambitionierter Jugendchor nur mit Mühe drüber kommen dürfte. Das ist schade. Durch das Fehlen weiterführender Hilfen bleibt dieses Angebot damit schlicht ein Chorheft mit unterschiedlichen Songs. Dazu hat der Verlag aus Kostengründen die Originalvorlagen nachgedruckt. Das fällt schon durch die unterschiedlichen grafischen Aufbereitungen auf. Leider wurden beim Nachdruck damit auch Vorlagenfehler übernommen. Das schmälert nicht den Wert dieser sonst sehr attraktiven Mischung. Wirklich gelungen sind die angebotenen Playbacktracks, da es sich um die Originaltracks der jeweiligen Produktionen handelt. Die ist der Komplett CD mit Vokals vorzuziehen, ist doch der ein und andere Song im Bezug darauf nicht wirklich überzeugend. Das betrifft vor allem die Songs, die von den Oslo Soul Teens übernommen wurden (1, 2, 3, 4, 8 und 9). Wer neues Futter für seinen Chor sucht ist mit dieser Auswahl aber sicher bestens bedient.

Thomas Nowack