Reinhard Pikora ist Komponist, Texter und Pastor in Hamburg. Schon seit Jahren liegt ihm die Verbindung von Gospelchorgesang und Gemeinde im Gottesdienst am Herzen. Es gibt unter anderem mehrere Ausgaben seiner „Konzept Gospelmesse“, wo er Chor und Gemeinde gemeinsam Gottesdienst gestalten lassen will. Er schrieb einige Gospelmessen für Chor, Gemeinde und Klavier.
Trauerfeiern und Beerdigungen sind meist gottesdienstliche Anlässe, für die es nur wenige Lieder für Gospelchöre gibt und schon gar nicht fürs Zusammensingen mit der Gemeinde. So hat Pikora bereits 2003 eine Gospel-Requiem komponiert. 2007 folgte ein weiteres Gospel-Requiem mit fünf Gospelsongs für Trauerfeiern. Das Requiem von 2003 ist als Gesamtwerk aufführbar, natürlich sind die einzelnen Gospels auch alleine gut singbar. Insgesamt besteht das Requiem aus neun Teilen, beginnend mit einem „Song of farewell“. Dies ist sozusagen der Eingangspsalm zum Trauergottesdienst, gedacht für Chor mit Klavier oder a capella und Solostimme. Im zweiten Song „Grant them eternal rest“ wird die Gemeinde in sehr einfacher Weise mit einbezogen. Auch hier besteht die Wahl, singe ich a capella oder mit Klavier. Mit einem Schuldbekenntnis, einem Kyrie, einem Sanctus, einem „Lamb of God“, Fürbitten bis hin zu einem „Paradisum“ wird der Trauergottesdienst, die Trauerfeier oder die Totenmesse in klangvollen, manchmal rhythmischen und immer passenden Songs begleitet und gestaltet.
Wer den Sound von Reinhard Pikora mag,wird hier gerne zugreifen. Und wer ihn nicht kennt sollte sich mal mit ihm beschäftigen. Die Messe ist ökumenisch ausgerichtet, der Chorsatz vierstimmig, der Klaviersatz einfach und wenn das Klavier mitspielt, kann man, wenn‘s im Chor vierstimmig nicht immer klappt, auch mal den Bass weglassen.
Gospelsongs für Trauerfeiern, hier gibt es eine schöne klangvolle Möglichkeit, abseits der traditionellen Wege einen Gottesdienst mit Chor (und Gemeinde) stimmungsvoll auszugestalten.
Michael Martin