Herz und Mund 3

Über Herz + Mund habe ich bereits zweimal geschrieben und war jedes Mal voll des Lobes. Das wird sich auch bei der Nummer 3 nicht ändern – soviel schon vorweg. Mit dieser Ausgabe liegen mittlerweile 38 Lieder vor und so langsam fühlt sich das tatsächlich wie ein Liederbuch an. Die zweite Ausgabe kam noch zu Beginn der Pandemie heraus. Diese Ausgabe ist eine Pandemieausgabe, die auch durch Corona geprägt wurde. Das merkt man den neuen Liedern an, denn viele von Ihnen haben die Themen Trost und Herausforderung im Fokus.

Gewohnt überzeugend in Text und Musik kommen die zwölf neuen Lieder daher. Es sind kleine, aber sehr feine Schöpfungen, die sich wieder ideal für den Gemeindegesang, den Gottesdienst, aber auch den Hausgebrauch eignen. Drei Eingangslieder, darunter das einstrophige „Du bist da“, das gerade durch die Kürze besticht und an Taize erinnert und der „Sonnenaufgang, der auch als Gloria eingesetzt werden kann. Ein Kyrie (Erbarme Dich), ein wunderbar persönliches Segenslied (Ich denke an Dich), das auch am Krankenbett gesungen werden kann und ein Abendmahlslied (Schmecken und sehen), das ebenfalls als Tischlied im Familien- und Freundeskreis gesungen werden kann. Mit „Jesus Christus“ ist in dieser Ausgabe auch ein Bekenntnislied dabei, das durchaus an die Stelle des Glaubensbekenntnisses treten kann, wenn man die Verkürzung zu Gunsten des gemeinsamen Singens akzeptiert. Vier Lieder widmen sich dann dem Thema Trost und Herausforderung: „Gemeinsam anders“ und „Meine Seele“ sind Balsam für dieselbe, „Schau hin“ und „Du fordert uns heraus“ drehen sich um die Dinge, die uns herausfordern – im Alltag, in unseren Lebenszusammenhängen, mit Blick auf das große Ganze und natürlich geistlich. Diese Gedanken prägen die gesamte Produktion, die abgerundet wird durch das kongeniale „Wach auf mein Herz“, das sechs musikalische Motive aus Paul Gerhardt Liedern und Textteile der dazugehörigen Lieder so gekonnt miteinander verbindet, das man sich, so wie man das von Paul Gerhardt kennt und schätzt, eigentlich acht oder zehn Strophen gewünscht hätte. Entschädigt wird man dafür mit einem Shufflefeeling, das man auch beim Singen ernst nehmen sollte.

Gewohnt souverän sind auch die hörbaren Ergebnisse der Produktion. Danke allen Beteiligten für dieses wieder leichte und luftige Ergebnis. Auch für die Nummer 3 gilt also: uneingeschränkt empfehlenswert!

Thomas Nowack