Ninive und Sing Along

Manche Notenangebote im kirchlichen Bereich haben eine lange Tradition. Für die Publikationen des christlichen Sängerbundes trifft dies zu. Die ersten beiden Chorbücher der Reihe „ninive“ erschienen 1981, danach wurde die Reihe in Einzelblatt-Ausgaben fortgeführt. Die erste Nummer war „ninive 30“, inzwischen liegt die Nummer 149 vor und weitere zwei bis drei Ausgaben sind für 2014  geplant. Die Sing along-Reihe ist noch verhältnismäßig „jung“, das erste Notenblatt erschien 2005, inzwischen gibt es 17 Ausgaben. Auch hiervon sind weitere noch in diesem Jahr geplant. Zum anderen wurde gerade „ninive“ bis heute konsequent als abonierbare Einzelblattsammlung angeboten. So kann man beim Abschluß eines Abos als Chorleiter anschließend nur das bestellen, was man mit dem Chor einstudieren will. Die Kosten für ein Abo liegen bei ca. 10 € im Jahr, selten kommt ein Chorbuch dazu, dann muss man mit ca. 20 € rechnen. Besonders interessant: bis heute lassen sich die Ausgaben auch nachbestellen. Dabei waren die Herausgeber in den 80ziger und 90ziger Jahren mit dem ausgesuchten Liedmaterial innovativ und ganz vorne mit dabei. Erst als die Gospelbewegung Fahrt aufnahm und eine ganze Reihe auch außereuropäischer Komponisten in Deutschland veröffentlichten verlor vor allem „ninive“ seine Alleinstellung. Andere Verlage zogen nach und setzten mit deutlich aktuelleren und vor allem erheblich popafineren Titeln neue Standards. Da müsste man sich beim Sängerbund nicht verstecken, denn schließlich arbeitet man auch hier mit Schwergewichten wie Florian Sitzmann, Manfred Staiger, Dieter Falk, ua. zusammen. Aber irgendwie ist zumindest im Bereich der Popchöre Innovatives rarer geworden. Das wird etwa durch Sonderzusammenstellungen der Ninivereihe in gebundener Form, bspw. „Gott gab uns Atem“ (2013), das fast ausschließlich bekannte Titel wie „Gott gab uns Atem“, „Du bist heilig“, „Durch das Dunkel hindurch“, „Einer hat uns angesteckt“, u.a . enthält deutlich. Das ist für all jene interessant, die für Lieder, die mittlerweile im Gemeindegesang und Gemeindechor angekommen sind auch Chorsätze suchen. Eine Fundgrube für Neues ist es allerdings nicht. Auch die Anwenderfreundlichkeit der erwähnten gebundenen Ausgabe ist bei weitem nicht so gut, wie die der losen Blätter, deren Praxistauglichkeit schlicht genial ist. Mit diesem Alleinstellungsmerkmal kommt kaum ein anderer Anbieter mit. Hier ist das bestellen einzelner Lieder manchmal eher mühsam. Auch die Preise können sich sehen lassen. Für Vierseiter sind 2 €, für Achtsaiter 2,80 € zu entrichten. Bei einer Menge ab 50 Exemplaren gewährt der Verlag 5 % Rabatt. Das lohnt einen Blick auf die Webseite des Sängerbundes unter cs-vsg.de um in Ruhe einen Überblick über das Angebot zu bekommen. Im Download sind dazu umfangreiche Informationen und weiteres Material eingestellt.

Thomas Nowack