Popvocals – der Weg zur eigenen Stimme

„Das diese hervorragende Sängerin ihr reichhaltiges Wissen weitergibt, ist ein Gewinn für die nächste Sänger-Generation“ lässt Götz Alsmann den interessierten Leser wissen. Dieser Auffassung möchten wir uns  anschließen und ergänzen. Denn hier schreibt nicht nur eine spannende Sängerin sondern eine ebenso bemerkenswerte Pädagogin und profunde Kennerin popmusikalischer Eigenheiten beim Einsatz der Stimme. Dazu ist das Buch überzeugend gegliedert, gut formuliert und auch für Einsteiger hervorragend geeignet. Dabei räumt es von Beginn an mit dem weit verbreiteten Irrtum auf, man müsse nur die „richtige“ Technik lernen und dann wird man ganz schnell zum Superstar. „Der Weg zum … Singen … führt … über die Suche nach sich selbst, nach den eigenen Stärken und Schwächen, nach der eigenen Persönlichkeit, die sich in der Stimme spiegelt, …“ schreibt die Autorin allen Sangesfreudigen da ins Stammbuch. Danach musste man bis vor einigen Jahren suchen. Und konsequent verfolgt sie diesen Ansatz, in dem sie dem Leser klarmacht, dass er zunächst mal darauf achten soll wo er denn gerade steht. Am besten mit einem „Check Up“ des eigenen Stimmprofils. Dass dabei Schwächen nicht unbedingt Schwächen sein müssen, macht sie einem genauso deutlich wie die Tatsache, dass gerade die Popstimme von der Individualität lebt. Das heißt nicht, dass man für seine Stimmentwicklung nichts tun soll. Die beginnt aber mit einem gesunden Selbstbewusstsein und wird erst ab Seite 111 (von 139) unterfüttert mit einigen wenigen Hinweisen auf ein sinnvolles Üben und damit auf die „technische“ Seite. Bemerkenswert ist dabei die Haltung, die die Autorin einnimmt: wohlwollend, mitfühlend, den Leser/die Leserin als einzgartig annehmend; ein Blickwinkel eher aus einem christlichen Menschenbild heraus als aus der Perspektive einer auf Technik fokussierenden Gesangspädagogin. Ein Buch, dass das Singen also wohltuend löst von allen möglichen und unmöglichen Technikübungen und in erster Linie auf häufig vernachlässigte Faktoren eingeht. Und genau das hat gerade im Bereich Popmusik gefehlt.

Sabine Ehrensperger und Thomas Nowack