Die beiden Schlagzeuger Jan „Stix“ Pfennig (SIDO, Adel Tawil, Mark Forster u.a.) und Jacob Przemus (drumquadrat) bieten mit ihrem Lehrbuch „Swag Drumming“ einen gut nachvollziehbaren Weg das Inbetween Feel zu erlernen. Unter „Inbetween“ versteht man eine Phrasierung von Achtelnoten, die zwischen binären Achtelnoten, dem ternären Swing, liegt. Diese Phrasierungsweise hat ihre Ursprünge im traditionellen New Orleans Swingfeel, findet sich unter anderem im Hiphop-Drumming und kommt auch in anderen Stilistiken immer mehr in Mode. „Swag Drumming“ ermöglicht es jedem, das Inbetween Feel zu lernen, weil mit einer mathematisch genauen Rasterung gearbeitet wird: der Quintole. Der Swing entsteht dadurch, dass auf eine Note von drei Quintolen Länge eine zweite der Dauer von zwei Quintolen folgt. Binär hat ein Längenverhältnis zwischen zwei Noten von 1:1, ternär 2:1 und Swag 3:2. Das Buch beginnt mit einfachen Zähl- und Stickingübungen, bei denen die auch in unseren D- und C-Kursen sehr beliebten Konakol-Methode zur Anwendung kommt („Ta-ke-ti-Take“). Es folgen jede Menge Groovebeispiele und Übungen, HiHat-Figuren, Ghostnotes und Flam Beats zum Swaggen von 8teln und 16teln, die man sich auch auf der beiliegenden MP3-CD anhören kann. Was das Buch auch für Nichtschlagzeuger interessant macht, sind die Akzent- und Leseübungen, sowie übersichtliche Tabellen, in denen genau erklärt wird wie man jede mögliche Achtel oder Sechzehntelfigur ins Inbetween Feeling übertragen kann. Fazit: Pflichtlektüre für moderne Drummer und Produzenten sowie für alle Musiker, die bei der nächsten Session nicht überrascht werden wollen, wenn der Drummer seine Swag-Grooves auspackt.
Michael Ende