Gesicht im Licht

Wie oft steht man vor dem Problem für einen Gottesdienst, eine Abendandacht, Morgenfeier oder ähnliches schnell geeignetes Material zur Hand zu haben. Und das betrifft manches mal nicht nur die geeignete Musik sondern vor allem auch den Zusammenhang zwischen Musik und gewähltem Inhalt der jeweiligen Veranstaltung. Erfreulich, wenn solcherart fündig geworden, dann auch die Möglichkeit besteht weitergehendere geistliche Inhalte dazugeliefert zu bekommen.

Mit dieser Produktion liegt eine derartige Einheit tatsächlich vor. Martin Pepper bekannt als Songwriter und Musiker, weniger als langjähriger Pastor freikirchlicher Gemeinden, legt mit „Gesicht im Licht“ eine derartige Produktion vor. Neben Tonträger und Notenmaterial (Songbook und Chorarrangements) liegt auch ein Andachtsbuch zu den eingespielten Liedern vor, das zu jedem der 13 Titel ein Kapitel anbietet. Entstanden aus der Arbeit des Autors und Musikers innerhalb der Gospelgemeinde in Berlin ist dies ein ernstzunehmender und wichtiger Versuch gerade in einer wortgeprägten Kirche wie der Evangelischen intensiver für die „Gleichberechtigung“ unterschiedlicher Verkündigungsstile einzutreten. So merkt Martin Pepper im Vorwort des Andachtsbuchs zu seinem Kanzeltausch – vom Pastor zum Musiker – an: „Damit habe ich meinen geistlichen Dienst nicht aufgegeben, nur Medium und Format geändert. Ich predige und lehre auch heute durch meine Lieder, auch wenn ich diese nicht in Apell-Form schreibe, sondern persönlich und betend.“

So kann diese vor allem im textlichen Bereich gewohnt gute Produktion, eben vor allem mit seinem Zusatzmaterial überzeugen. Auch wenn man nicht unbedingt ein Freund des Lobpreis- und Anbetungsgenres ist. Gerade hier steht Martin Pepper für eine in den letzten Jahren gewachsene Qualität. Die vorliegende CD ist da eine freundliche Zugabe, die sicher nicht jedem gefallen muß. Der springende Punkt sind ohnehin die schnell nachzuspielenden Songs und die damit verbundenen Anregungen. Das Lobpreis und Anbetung bei vielen der Titel dabei eine ganz intime (musikalisch solistische!) Dimension entwickeln ist eine weitere interessante Entdeckung dieser Art von „gottesdienstlicher“ Musik.

Thomas Nowack