Lieder aus Promiseland

Willow Creek heisst eines der derzeitige „Zauberwörter“ für innovative Ideen im Gottesdienst. Im Bezug auf das reine Kopieren von fremden Inhalten hier verkürzt die Grundaussage des Gründers, Bill Hybels: „Nicht kopieren, sondern das eigene Profil finden“. Genau das ist der vorliegenden Produktion „Lieder aus Promiseland“ nicht gelungen. Dabei fehlt es dieser Produktion nicht an Engagement, guten Musikern, bekannten Textern und Produzenten. Warum aber dann eine solche Bauchlandung? In erster Linie liegt es wohl daran, das diese Produktion eben eine Kopie ist. Besonders auffällig wird dies an den teils extrem schwachen Texten. Texte, die sich nicht die Freiheit nehmen, das gewählte Liedgrundthema eigenständig wiederzugeben, sondern eben nur eine Übersetzung anbieten. Weil sie sich krampfhaft bemühen den Originaltext wiederzugeben folgen sie nicht dem Schwung der Melodie und der durch die Musik vorgegebenen Strukturierung. Genau darauf muß man sich allerdings bei bereits vorliegenden Liedern nun mal einlassen. Und das gelingt eben nur teilweise. Was bei dieser Produktion auffällt ist die Tatsache, das jeder der deutschen Texter an diesem Punkt scheitert.

Punkte machen kann diese Produktion bei der gewohnt gekonnten musikalischen Umsetzung der beteiligten Musikercrew. Bestechend ist hier allein schon die Tatsache, das man nicht auf vermutlich existierende Tracks aus den Staaten zurückgreift, sondern eine eigene deutsche Produktion anbietet. Hier wurde eben nicht kopiert, sondern eigenständig gearbeitet. Das macht die beiliegende Playback CD wertvoll. Da lohnt es sich darüber nachzudenken einmal einen anderen Text zu schreiben (wenn es denn das Copyright erlaubt). Dann kann aus dieser Produktion durchaus noch etwas werden, auch wenn neben den erwähnten schwachen Texten auch die einzelnen Musiktitel leider nur musikalische Durchschnittsware sind.

Mittlerweile sind eine ganze Reihe weiterer Hefte dieser Reihe erschienen, die von uns nicht rezensiert wurden.

Thomas Nowack